Wie Senioren Anker liebevoll die Lebensqualität verbessert, wenn eine der häufigsten Krankheiten im Alter zunehmend alles verändert: die Demenz.
Wie war doch gleich der Name von …? Wo habe ich bloß die Schlüssel wieder hingelegt? Ist der Herd denn nun ausgeschaltet oder nicht? Steht die Balkontür etwa noch offen? Die Türen? … Na, kennen Sie das, wenn einem auf einmal ganz einfache Dinge nicht mehr einfallen und wie weggeblasen sind aus dem Gedächtnis oder auch schon mal eine Verabredung einfach vergessen wird? Die gute Nachricht: Das muss jetzt wirklich nichts bedeuten, weil nicht hinter jeder Schusseligkeit gleich eine Erkrankung stecken muss. Die schlechte Nachricht: Häufen sich aber solche Dinge und wissen Sie zunehmend nicht mehr, was Sie vor Kurzem getan oder gegessen haben, wen Sie getroffen haben und wohlmöglich Wortfindungsstörungen auftreten, dann kann das durchaus der Beginn von etwas sein, was wie nur wenige Krankheiten so stark gefürchtet wird wie diese: Demenz.
Dann gilt es, die Warnzeichen ernst zu nehmen durch frühzeitiges Entdecken das Fortschreiten der Erkrankung zumindest aufzuhalten und zu verzögern. Mehr als die Hälfte aller davon betroffenen Menschen haben eine Alzheimer-Erkrankung, die häufigste Form der Demenz. Dabei sterben Nervenzellen im Gehirn ab und so wird das ganze Sein des Menschen in Mitleidenschaft gezogen: die Wahrnehmung, das Verhalten und das Erleben. Allein in Deutschland leiden nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 2020 etwa 1,6 Millionen Menschen daran, dass die geistigen Fähigkeiten nachlassen und die Erkrankten irgendwann auf Hilfe im Alltag und Pflege angewiesen sind. Und es werden immer mehr. Laut Alzheimer´s Disease International belief sich die Zahl der Demenzpatienten im Jahr 2018 bereits weltweit auf rund 50 Millionen. Gemäß der Prognose könnte diese Zahl bis zum Jahr 2050 auf 152 Millionen Betroffene ansteigen (Quelle: statista). Noch immer gibt es keine Heilung. Medikamente können den geistigen Abbau zwar etwas aufhalten, aber: Je länger die Krankheit dauert, desto mehr Fähigkeiten gehen verloren, später auch das Zeitgefühl und die Sprache. Bis zur kompletten Pflegebedürftigkeit kann man jedoch trotzdem gut leben mit geistigen Einschränkungen, wenn man aktiv körperlich aktiv bleibt durch Bewegung, soziale Kontakte pflegt und dabei seinen Humor nicht verliert – so wie es Jürgen V. gemacht hat (Name der Red. bekannt), den wir von Herzen bei Senioren Anker durch alle einzelnen Krankheitsphasen Phasen von Anfang an liebevoll betreuten.
„Very, very good“ – die Geschichte einer faszinierenden Persönlichkeit.
Sein ganzes Leben lang war Jürgen V. ein pflichtbewusster Polizist, liebevoller Vater, ein lustiger, fröhlicher Mensch, der gern tanzte und zu Kaffee und Kuchen sowie einem Gläschen Wein (natürlich erst der aktiven beruflichen Tätigkeit) nie „nein“ sagte. Doch irgendwann meldeten sich bei ihm die ersten Symptome – Wichtiges wurde vergessen, die Orientierung ließ nach, alltägliche Verrichtungen fielen immer schwerer und selbst in seiner gewohnten Umgebung fand er sich nicht mehr zurecht. Er verlor seine Persönlichkeit zunehmend an die Demenz und bald war klar: Er brauchte Hilfe! Professionell, empathisch, liebevoll und würdig sollte es sein. Alle Beteiligten waren glücklich, als dann die perfekte Betreuung ab September 2018 durch Senioren Anker gewährleistet wurde. Die Service-Engel Olga und Jolanta waren von nun an für ihn und seine individuellen Bedürfnisse da. Und wie es sich für einen ehemaligen Polizisten gehört, ist Aufgeben nun wirklich nicht seine Sache gewesen. Im Gegenteil: Stets war Action angesagt, immer etwas unternehmen, immer etwas tun. So hielt er seine betreuenden beiden Service-Engel zwar ganz schön auf Trab, aber sie liebten ihn gerade dafür, dass er so war, wie er war: ein liebenswerter Lieblingsmensch. Malen und Basteln, Kochen und Backen … nein, das wäre nichts für ihn gewesen auf seinem Beschäftigungs-Tagesplan. Seine Vorliebe galt viel eher dem Rausgehen in die Natur, um lange und ausgiebige Spaziergänge zu machen, gemeinsam mit Jolanta. Ach ja, das erinnerte ihn wieder an die gute alte Zeit, wie damals als Sicherheitsbeamter in seinem Revier. Auch schätze er die gemeinsamen Fahrradtouren. Und mit Olga spielte er leidenschaftlich so manche flotte Partie Tischtennis. Ganz klar, dass er stets volles Programm für sich und die beiden hatte – so begleiteten sie ihn z. B. regelmäßig zum Seniorenhaus in Bremerhaven Wulsdorf: montags und freitags ging es vormittags zum Tischtennis, der Mittwoch gehörte seinem Lieblings-Brettspiel „Mensch-ärgere-Dich-nicht“. Das hatte Jürgen V. übrigens auch keinesfalls vor, sich zu ärgern, denn, wie ein kleines Kind schummelte er hierbei schelmisch gern, weil er nur zu gern gewinnen wollte. Des Öfteren forderte er die Service-Engel auch zum Tanzen auf, um auf jedem Parkett gut auszusehen. Bei gemeinsamen Autofahrten konnten die Betreuerinnen getrost ihr Navi ausmachen, weil das beste Navi neben ihnen saß: Er wusste die Straßen, kannte die Wege, und sämtliche Vorschriften. Wann immer er ein Sonderlob aussprechen wollte für einen schönen Tag, für die umfassende Senioren-Anker-Hilfe oder für einfach so, gab es seinen Lieblingskommentar dazu: „Very, very good!“
Obwohl ihm irgendwann leider kein Name seiner Familienmitglieder mehr einfiel, nicht mal sein eigener, waren ihm noch Dinge, wie seine geliebte Mütze, stets in Erinnerung. Ohne seine Mütze ging gar nichts, sie war bis zuletzt sein Lebensbegleiter, ohne die er unglücklich war. Doch die helfenden Hände von Senioren Anker fühlten ja mit ihm und beschützten ihn wie einen „kleinen Bruder“, wenn die Hilflosigkeit im späten Stadium der Demenz emotional weh tat. Dann halfen sie ihm, wenn es z. B. schwer war, die Schnürsenkel zu binden, die Haare zu kämmen, Knöpfe zu schließen oder ihn an andere wichtige Dinge zu erinnern. Dazu gehörte, dass er ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen sollte, lieber Wasser als zu viel Cola. Und dazu gehörte, dass er regelmäßig ans Essen erinnert werden musste, dass seine Schlaf- und Wachzeiten eingehalten wurden … und der Tag eine Struktur bekam. Eine ganze Menge eben, was ein Mensch braucht, dessen Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Motorik immer mehr gestört ist. Genau dafür waren und sind die helfenden Hände von Senioren Anker aber ja immer da.
Die ihn umgebende Liebe und Wärme hat er unendlich geschätzt.
Zuletzt war die Kommunikation mit Herrn V. kaum möglich, aber die Wahrnehmung der Umgebung, der warmen und angenehmen Atmosphäre zuhause, hat er intensiv genossen. Je fortgeschrittener die Demenz wurde, desto sensibler sind die Service-Engel auf die Einschränkungen eingegangen, um jegliche Überforderung beim Pflegebedürftigen zu vermeiden. Zu hilflos ist dann der Mensch. Zu abhängig von anderen. Und doch hat das große Herz aller Beteiligten von Senioren Anker auch hier dazu beigetragen, die Angst zu nehmen, die Einsamkeit zu verringern und die Lebensqualität zu verbessern – bis eines Tages dann ein lieber Mensch leider doch verloren geht. Im Oktober 2020 war seine Lebensreise zu Ende.
Demenz vorbeugen und rechtzeitig erkennen.
Vom Frühstadium bis zum Spätstadium gibt es viele Möglichkeiten für gemeinsame Momente im Alltag, um den zerstörerischen Abbauvorgängen im Gehirn so gut es nur irgendwie geht, entgegenzuwirken. Viele Umstände können dazu beitragen, dass eine Demenz entsteht. Einige kann man beeinflussen oder behandeln lassen, wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder Rauchen. Auch tragen eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und geistige Aktivitäten, Freundschaften und Kontakte mit anderen Menschen möglicherweise positiv dazu bei, das Risiko senken. Der Kampf gegen das Vergessen ist noch lange nicht gewonnen. Wir von Senioren Anker nehmen ihn aber gern täglich wieder neu auf. Ohne Verbote – mit soviel Freiheit wie möglich für die Pflegebedürftigen. Denn: Wir lieben unsere Senioren!
Unsere Tipps für Sie als Angehöriger eines Demenzpatienten:
(Fotos: iStock, Privatquelle)